Vertrauen lernen und Fürsorge erleben

‘Niemand kann in der Wüste leben und unverändert daraus hervorgehen. Er wird für immer, mehr oder weniger deutlich, das Zeichen des Nomaden tragen; und er wird immer das Heimweh nach diesem Leben spüren, ob leise oder brennend.’ (Wilfred Thesiger)
Seit Jahrhunderten durchstreifen sie die Wüste – die Beduinen. Sie kennen den Wind, die Sprache des Sandes und die Zeichen der Sterne. Sie wissen, wo Wasser verborgen ist, wo ein Sturm aufzieht und wie man ihm standhält. Ihre Kamele tragen Vorräte und Erinnerungen, ihre Gesichter erzählen von Sonne, Entbehrung und Geduld.


„Der Beduine lebt in der Wüste, aber die Wüste lebt in ihm.“ (Unbekannt)
Ein Wanderer schloss sich einer Karawane an. Er wollte die Wüste durchqueren, doch er kannte ihre Gesetze nicht. Der Durst nagte, der Sand blendete, der Mut schwand. Da legte ein alter Beduine ihm die Hand auf die Schulter und sagte ruhig: „In der Wüste überlebt nicht, wer alles weiß, sondern wer vertraut.“
‚Beduinen kannst du nur verstehen, wenn du mit ihnen am Feuer sitzt.‘

Der Fremde schwieg und folgte dem Beduinen. Anfangs zögerlich, dann im gleichen Rhythmus. Er lernte, die Pausen zu achten, den Schatten zu suchen und zu spüren, wann Schweigen mehr sagt als Worte. Am Ende der Reise erkannte er: Ohne die Erfahrung derer, die den Weg kennen, wäre er verloren gewesen.
‚Jede Begegnung, die unsere Seele berührt, hinterlässt eine Spur, die nie ganz verweht.‘ (Lore-Lilliam Boden)

So ist es auch im Leben. Es gibt Menschen, die wie Beduinen sind – sie kennen die Wege durch schwierige Zeiten, spüren, wo Quellen verborgen sind, und wissen, wann man rasten oder weitergehen muss.
„Weisheit ist der Lohn der Erfahrung.“ (Unbekannt)
Ihnen dürfen wir vertrauen. Es gibt immer solche „Wüstennomaden“ unter uns – erfahrene, besonnene und mitfühlende Menschen. Sie führen oft nicht laut, aber sicher. Und manchmal sind wir selbst aufgerufen, für andere ein solcher Wegweiser zu sein.
‚In der Wüste wie im Leben braucht es Menschen, die den Weg kennen. Wer Vertrauen schenkt und lernt, sich führen zu lassen, findet sicher durch die Weiten des Lebens.‘
