Akazie, Skarabäus und die Kunst zu überleben

„Im Kleinsten zeigt sich oft das Größte – eine Blume, die im Sand blüht, weiß mehr vom Leben als wir.“ (Christian Morgenstern)

Die Sonne brannte auf die endlose Weite, doch mitten im Sand entdeckte der Reisende kleine Zeichen von Leben. Eine Akazie streckte ihre zähen Wurzeln tief in den Boden, ein Dornbusch wehrte sich trotzig gegen den Wind.
„Sie überleben, weil sie sich anpassen“, sagte der alte Beduine. „Was unter der Oberfläche liegt, ist oft wichtiger als das, was wir sehen.“

„Wurzeln, die tief reichen, fürchten keinen trockenen Wind.“ (Afrikanisches Sprichwort)
Ein Skarabäus rollte unermüdlich seinen kleinen Ball aus Dung durch den Sand, stetig, geduldig, wie ein stiller Sisyphus. Der Reisende beobachtete ihn und spürte: Auch das kleinste Wesen hat seine Aufgabe, seinen Platz im großen Ganzen.


Eine Spinne spann ein feines Netz zwischen Steinen, jede Bewegung überlegt, jede Tat notwendig. Am Lagerplatz krabbelte ein Skorpion zwischen trockenen Zweigen.
„Sei achtsam“, warnte der Beduine leise. „Wer die Zeichen der Wüste erkennt, kann ihr Leben respektieren – und sich selbst schützen.“
„Das Leben findet immer einen Weg, selbst dort, wo keiner zu sein scheint.“ (Rachel Carson)
Die Wüste offenbart sich in den kleinen Details: in der Widerstandskraft der Akazie, der Geduld des Skarabäus, der Kunst der Spinne und in der Wachsamkeit vor dem Skorpion.

Der Reisende begriff, dass Leben in dieser Weite Mut, Aufmerksamkeit und Beharrlichkeit verlangt und dass selbst die kleinsten Geschöpfe Bedeutung tragen.
‚Die Wüste lehrt Achtsamkeit, Geduld und Respekt für alles Leben. Wer beobachtet und aufmerksam bleibt, erkennt, dass selbst das Kleinste Sinn stiftet und das eigene Leben sicher durch die Weite trägt.‘
