Lebendigkeit und Einklang mit dem Herzschlag

„Tanz ist die verborgene Sprache der Seele.“ (Martha Graham)
Der Abend senkt sich über das Lager. Die Sonne ist längst hinter den Dünen verschwunden, und der Himmel schimmert noch in einem letzten Glühen. Das Feuer knistert, Funken steigen in die Nacht.
Einer der Beduinen nimmt die Trommel zur Hand – leise erst, dann lauter. Ein Rhythmus entsteht, gleichmäßig wie der Herzschlag der Wüste. Bald klatschen andere mit, einer erhebt sich, beginnt sich im Kreis zu bewegen, Schritt für Schritt im Takt der Trommel. Dann folgen weitere Nomaden. Der Sand wird zur Bühne, die Nacht zum Fest.

„Der Rhythmus des Lebens ist der Herzschlag der Erde.“ (Unbekannt)
Der Reisende sitzt zunächst still, beobachtet das Spiel aus Schatten und Bewegung. Dann spürt er, wie der Rhythmus ihn ergreift – zunächst in den Füßen, dann im Herz. Es ist, als würde der Schlag der Trommel etwas in ihm wecken, das lange geschwiegen hat. Schließlich steht er auf, lässt sich tragen vom Takt, von der Gemeinschaft, von der Freude, einfach da zu sein.
„Musik ist die gemeinsame Sprache der Menschheit. Sie beginnt dort, wo Worte enden“ (Henry Wadsworth Longfellow)

Als das Feuer später nur noch glimmt, setzt sich der Reisende neben den alten Trommler. „Warum tanzt ihr?“, fragt er. Der Beduine lächelt. „Weil die Wüste still ist. Und manchmal muss man ihr antworten – mit Bewegung, mit Klang, mit Leben. Der Tanz ist unser Dank an die Nacht, dass sie uns trägt. Die Trommel erinnert uns daran, dass in jedem von uns ein Herz schlägt, das antworten will.“

‚Wer den Rhythmus seines Lebens spürt, tanzt nicht gegen die Stille – er tanzt mit ihr. Manchmal muss man das Leben nicht verstehen, sondern fühlen. Der Takt der Trommel lehrt uns, dass Lebendigkeit aus Einklang entsteht – zwischen Herz, Erde und Himmel.‘

