Von der Schönheit des Sonnenuntergangs hinter dem endlosen Sandmeer verblassen alle gewohnten Annehmlichkeiten. Unwillkürlich meldete sich ein leiser Zweifel: Ob nicht vieles,was wir zur Daseinserleichterung zu brauchen glauben, in Wahrheit Ballast ist? Ein Verdacht, der zusehens zur Gewissheit sich verdichtete – und zum Entschluss, etwas von der Einfachheit des Lebens in die Wüste hinüberzuretten in eine Welt, die einem so oft Sand in die Augen streut. (Francois Roche)
Die Bereitschaft, einfache Verhältnisse in Kauf zu nehmen sowie auf den gewohnten Komfort in der Wüste zu verzichten, sollte allen Mitreisenden selbstverständlich sein. Das bezieht sich zum Beispiel auf die Übernachtungen in der Wüste auf der Matratze im Nomadenzelt, aber auch auf eine Umstellung von der gewohnten Körperpflege. Das mitgeführte Wasser ist sehr kostbar und wird in der Wüste vor allem zum Trinken und Kochen benötigt. Eine Dusche während des Kameltrekkings ist von daher eher unwahrscheinlich bzw. höchstens an einem der Brunnen möglich. Ansonsten müssen wir während dieser Zeit beim Waschen mit sehr wenig Wasser auskommen bzw. auf feuchte Pflegetücher zurückgreifen.
Ein gewisses Maß an Flexibilität, ein gesunder Humor, Gemeinschaftssinn und Teamgeist sind ebenfalls unerlässlich. Unser Begleitteam baut das Nomadenzelt auf und ab, sammelt Feuerholz, belädt die Kamele und bereitet unsere Mahlzeiten zu. Eine tatkräftige Mithilfe unsererseits ist nicht unbedingt erforderlich, aber willkommen. Verständnis und Toleranz tragen wesentlich zum Gelingen der Reise bei.
Die Teilnehmer sollten bei Antritt der Reise gesund und in einer guten körperlichen Verfassung sein. Die ca. 5-stündigen Wanderungen in den Dünen des östlichen Erg Oriental (2-3 Stunden am Morgen, Mittagessen, dann wieder etwa 2 Stunden, je nach Etappe und Witterungsverhältnissen) sind einfach und können von jedem/r Teilnehmer/in mit gesundem Kreislauf und guter Grundkondition unternommen werden.
Den Menschen, die in und mit der Wüste leben, und uns als Gäste begrüßen, sollten wir mit Respekt und Takt entgegentreten. Toleranz gegenüber dem muslimischen Tunesien, seinen Menschen und Traditionen ist gleichfalls ein wichtiger Baustein für ein gutes Gelingen der Reise. In der Wüste verlieren sozialer Rang und Statussymbole ihre Bedeutung. Wichtig ist das Wesentliche, nämlich der Mensch, das Tier, das Wasser und das Feuer. Dies beinhaltet einen respektvollen Umgang mit den Ressourcen des Landes.
Während unserer Trekkingtour werden wir im Nomadenzelt oder unter freiem Himmel bei Temperaturen um den Nullpunkt (etwa 6 Grad, selten gegen 0 Grad) übernachten. Dies sollte mit einem guten Schlafsack kein Problem darstellen. Outdoor-Erfahrung ist für die Reise nicht notwendig, jedoch sicherlich für viele Situationen in der Wüste von Vorteil. Ein Informationsblatt mit Empfehlungen für Ausrüstung & Gepäck stelle ich vor Reiseantritt zur Verfügung.
Für das Reiten auf dem Kamel braucht ihr keine Vorkenntnisse. Wir erhalten vor Ort eine knappe Einführung. Ein Kamelführer kümmert sich um 2-3 Kamele, die beim Trekking auch hintereinander ‘angehängt’ werden können. Für manche kann längeres Reiten auf dem Kamel bzw. das Sitzen auf dem ‘Kamelsattel’ ungewohnt sein. Daher empfiehlt es sich, je nach eigenem Empfinden, das Reiten und Wandern abzuwechseln, dafür werden immer wieder kurze Pausen eingelegt. Wichtig ist beim Wandern auf jeden Fall, dass wir uns nie so weit voneinander entfernen, dass kein Sichtkontakt mehr besteht.
Während der Überlandfahrten sind wir voraussichtlich in einem Toyota-Geländewagen unterwegs (max. 6 Teilnehmer pro Jeep, alle sitzen in Fahrtrichtung, Gepäck wird auf dem Dachgepäckträger transportiert). Die Etappen sind streckenweise beschwerlich: holprige Straßen, Sandpisten und teilweise off-road durch die Wüste.