‘Erst mit der großen Stille fängt die Seele an zu schreiben
und lässt uns sanft und sicher werden
und sorgt dafür, dass unsre Augen milde bleiben.’
(Hans Dieter Hüsch)
Eine der wesentlichen Möglichkeiten, wieder in und bei sich anzukommen, ist die Stille. Viele Menschen in unserer Kultur erlauben sich kaum je, diese Stille zu erleben. Hilfreich ist hier vielleicht die Weisheit eines indischen Meisters, der sinngemäß sagt, ihr braucht eure Gedanken, die könnt ihr nicht abschalten, aber hinter diesen Gedanken und dem Lärm ist die Stille immer da. Für die Stille müssen wir nichts tun, wofür wir etwas tun können, ist, sie zu erleben. Da kann äußere Stille allerdings sehr helfen.
‘Die größte Offenbarung ist die Stille.’ (Laotse)
Finde Momente äußerer Stille, damit es dir leichter fällt, in Kontakt mit der Stille zu kommen. Äußere Stille ist wieder eine der Bedingungen, die wir schaffen sollten und auch schaffen können, damit etwas Inneres geschehen kann. Genauer gesagt, erlebbar wird. Es ist hilfreich, das Ziel nicht zu hoch zu stecken. Täglich fünf Minuten ist günstiger als alle paar Wochen eine Stunde. (Luise Reddemann)
‘Zumindest einen Raum oder eine Ecke solltest du für dich haben, wo dich niemand findet, niemand stört, niemand beobachtet. Dort solltest du die Freiheit haben, dich von der Welt zu lösen und dich loszulassen, indem du alle Saiten und Fasern der Spannung löst, die dein Schauen, dein Hören, dein Denken in der Gegenwart anderer Menschen binden. Hast du einen solchen Platz gefunden, sei zufrieden damit und sei nicht verwirrt, wenn dich ein guter Grund davon weg ruft. Liebe ihn und kehre zu ihm zurück, sobald du kannst.’ (Thomas Merton)