Ein in Meditation erfahrener Mann wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so gesammelt sein könne. Dieser sagte: ‘Wenn ich stehe, dann stehe ich. Wenn ich gehe, dann gehe ich. Wenn ich sitze, dann sitze ich. Wenn ich esse, dann esse ich. Wenn ich spreche, dann spreche ich.’ Da fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten: ‘Das tun wir auch, aber was machst du darüber hinaus?’ Er sagte wiederum: ‘Wenn ich stehe, dann stehe ich. Wenn ich gehe, dann gehe ich. Wenn ich sitze, dann sitze ich. Wenn ich esse, dann esse ich. Wenn ich spreche, dann spreche ich. Wenn ich bete, dann bete ich.’ Wieder sagten die Leute: ‘Das tun wir doch auch.’ Er aber sagte zu ihnen: ‘Nein. Wenn ihr betet, seid ihr schon wieder bei euren Geschäften. Wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon. Wenn ihr steht, dann lauft ihr schon. Wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel …’
Mit beiden Füßen fest auf dem Boden stehen – den eigenen Körper bemerken
Die folgende Übung richtet unsere Aufmerksamkeit auf unseren Körper. Meist nehmen wir es als selbstverständlich hin, dass er funktioniert. Und selbst wenn unser Körper signalisiert, dass er überfordert und erschöpft ist, ignorieren wir das im Allgemeinen. Erst wenn wir krank werden, schenken wir ihm vorübergehend Beachtung. Die folgende Übung der Aufmerksamkeit auf den Körper kann hier ein Gegengewicht bilden.
Sitzend weiß ich: Ich sitze
Wo und wie sitzt du im Moment, während du diese Zeilen liest? Was spürt der Rücken? Sind die Schultern entspannt? Wenn nicht, dann probiere deine Sitzhaltung so zu ändern, dass sie angenehm ist. Achte am heutigen Tag darauf, wie du sitzt!
Gehend weiß ich: Ich gehe
Wähle für folgende Übung einen Weg aus, den du täglich zu Fuß machst, beispielsweise zum Auto. Versuche darauf zu achten, wie du gehst: langsam oder schnell, eilig verkrampft oder entspannt? Spüre die einzelnen Schritte. Fühlst du, ob deine Schuhe hart oder bequem sind. Sind deine Füße warm oder kalt? Fühlst du dich wohl beim Gehen? Wenn möglich, ändere dein Tempo oder die Körperhaltung so, dass du dich wohl fühlst.
Wartezeiten nutzen
Musst du manchmal auf den Bus, beim Arzt, bei der Post oder an der Kasse warten? Anstatt ungeduldig von einem Fuß auf den anderen zu treten und nervös auf die Uhr zu schauen, könntest du solche Situationen auch nutzen: Achte auf die Umgebung und ihre Eindrücke: Welche Geräusche hörst du? Ist dir warm oder kalt? Blickst du finster drein? Beißt du die Zähne zusammen? Ist die Stirn gerunzelt?