‚Ali Baba und die vierzig Räuber‘ war nur eine von 1001 Geschichten, die der König der Sassaniden einst Nacht für Nacht von Sheharazade zu hören bekam, der Tochter seines Wesirs.
Der Hintergrund war nicht gerade märchenhaft: Nachdem der König von seiner Frau betrogen worden war, ließ er sie köpfen wie danach jede andere ‚Frau für eine Nacht‘, die ihm der Wesir brachte. Bis dessen Tochter mit ihren Geschichten kam. 1001 Nächte später war sie immer noch da und wurde nun selbst Königin.
Dieses Märchen ist es, dass 1001 Legenden, Fabeln und Gleichnisse zur berühmtesten Sammlung des Orients verbindet:
‚Alf laila wa-laila‘, das in der französischen Übersetzung ‚Le mille et une nuits‘ im 18. Jahrhundert weltberühmt wurde und als ‚Tausendundeine Nacht‘ zu uns kam.
Wie das Buch der Grimm-Brüder ist es eine Zusammenstellung von Märchen verschiedener Kulturen: Persien, Indien, Griechenland, Ägypten, Arabien, Mesopotamien oder der Türkei. Und wie es sich für den Orient gehört, ist immer wieder von betörenden Genüssen die Rede: ‚Sie kaufte Äpfel von reinstem Teint, Pfirsiche aus Khoullane, Limonen aus Marakib, Zedrat-Zitronen der erlesensten Sorten.‘ Einmal wird geschwärmt von ‚Pistazienkerne – ein knuspriger Genuss, wenn man in guter Gesellschaft trinkt, Rosinen aus Chib, Datteln aus dem Irak‘, ein anderes Mal von ‚Butter-Beignets, hauchdünnen Pfannkuchen, Pasteten mit Moschus, türkischen Karamellen.