Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. (Mahatma Gandhi)
Die Perle des Wandels: In dem Maße, in dem wir aufhören, gegen Unsicherheit und Ungewissheit anzukämpfen, in dem Ausmaß löst sich unsere Furcht auf. – Der Widerstand gegen Veränderungen gilt als eine der größten Quellen des Leids. – Wir sollten akzeptieren, Dass Veränderungen unvermeidlich sind und uns dem Fluss des Lebens hoffnungsvoll anvertrauen.
Wer glücklich sein möchte, muss sich oft verändern. (Konfuzius)
Nur wer sich ändert, bleibt sich treu. (Wolf Biermann)
Wer nicht zufrieden ist mit dem, was er hat, der wäre auch nicht zufrieden mit dem, was er haben möchte. (Berthold Auerbach)
Die Perle der Erfüllung: Die Gesellschaft gaukelt uns oft vor, dass unser Glück davon abhängt, dass wir alles haben. Je größer die innere Unzufriedenheit in uns selbst ist, desto mehr konsumieren wir. – Doch echte Freude findet man nur im Genuss der einfachen Dinge. – Weniger ist mehr.
Wenn man glücklich ist, soll man nicht noch glücklicher sein wollen. (Theodor Fontane)
Wenn der Weg unendlich scheint und plötzlich nichts mehr gehen will, gerade dann darfst du nicht zaudern. (Albert Einstein)
Die Perle der Unendlichkeit ist der Anfang und das Ende der Perlenkette. Sie symbolisiert das Leben und seinen tiefsten Sinn. Sie erinnert uns an das wirklich Wichtige im Leben.
‚Halte immer an der Gegenwart fest. Jeder Zustand, ja jeder Augenblick ist von Unendlichem Wert, denn er ist der Repräsentant einer ganzen Ewigkeit.‘ (Goethe)
Seit Jahrtausenden werden in den Religionen Perlenketten zum Gebet und zur Meditation verwendet.
Mysterium und Magie – in den religiösen Vorstellungen zu Gebetsketten mischt sich vieles. In der schamanistischen Praxis von Naturvölkern etwa waren Perlenschnüre aus kleinen Knochen als Amulett beliebt.
Die heutige Form des katholischen Rosenkranzes entstand im 16. Jahrhundert. Sein lateinischer Name war ’numeralis‘, was einen Hinweis darauf gibt, dass die 170 Perlen Zählhilfen für Gebete sind.
„Eintausend Jahre verbrachte der Gott Shiva in tiefer Meditation, um für die Sünden der Menschheit Buße zu tun. Als er aus der Versenkung erwachte und das Leid der irdischen Lebewesen erkannte, weinte er bitterlich. Einige seiner Tränen fielen auf die Erde und verwandelten sich in Saatkörner. Bald darauf wuchs an dieser Stelle der erste Rudraksha-Baum.“
Diese Legende über die göttlichen Tränen ist uralt. Sie hat die getrockneten Samenkapseln des Rudraksha-Baums so beliebt gemacht: als Perlen für die Gebetsketten der Hindus. In den kleinen Früchten des tropischen Baums verbergen sich sämtliche Geheimnisse des Kosmos, glauben Hindus. Um die Mala-Perlen herzustellen, ist im Hinduismus jedes Material geheiligt, seien es Samen, Steine oder Sandelholzperlen. Eine Mala besteht aus 108 Perlen und einer Meru-Perle (mythischer Berg).
Die buddhistische Mala hat 108 Perlen, plus eine Guru-Perle und eine Quaste. Die Perlenreihe kann durch Perlen anderer Materialien unterbrochen werden und symbolisieren verschiedene Meditationsobjekte wie die Anzahl der irdischen Wünsche, die 108 Bücher der buddhistischen Lehre oder mantrische Texte.
Viele Muslime vertiefen ihre Kontemplation mit dem Tasbih, einer Gebetsschnur mit 99 Perlen. Diese stehen für die 99 Namen Gottes und gleiten beim Gebet durch die Hände der Gläubigen. Mit dem Abzählen werden die Namen Gottes und seine 99 Tugenden rezitiert. Der hundertste, geheime Name Gottes kann erst im Paradies gefunden werden.
Die Wüstenväter waren bemüht, dieses immerwährende Gebet zu sprechen; nach Paulus: ‚So betet ohne Unterlass!‘ Und haben sich dann auch Gebetsketten zugelegt. Und die waren noch keine Rosenkränze, sondern es war, was sie so kannten aus Ägypten oder Asien: Malas.
Der griechisch-orthodoxe Komboloi wird nicht mehr in erster Linie als religiöser, sondern als kultureller Gegenstand angesehen. Hier handelt es sich um Perlenketten zur Abwehr von Gefahren oder Sorgen (16 bis 20 Perlen).
Der Perlenkranz kann im Advent dazu einladen, innezuhalten und sich mit jedem Perlenimpuls auf zentrale Aspekte des Lebens einzulassen. Jede der 24 Adventsperlen hat ihre eigene Bedeutung – jede stellt ihre eigene Frage. Bei der Auswahl der Themen ließ ich mich von den zuvor beschriebenen religiösen Traditionen inspirieren. Dabei habe ich festgestellt, dass es zwischen den Religionen viele übergreifende Weisheiten gibt – Fragen und Antworten, die alle Menschen, gleich welchen Glaubens, betreffen.
24 Mal kann der Perlenkranz im Advent einen Impuls zum Innehalten und Nachdenken geben: Was ist wichtig im Leben? Was schenkt mir Glück? Worauf liegt der Fokus in meinem Leben? Bin ich da, wo ich sein will?
Im Adventskalender wird das Thema jeder einzelnen Perle knapp umrissen und so nehmen die Perlen uns mit auf eine Reise durch den Advent. Das ist nicht unbedingt eine leichte Reise und vielleicht geht manche Lebensweisheit der Perlen an uns vorbei und erreicht uns nicht. Das macht nichts, denn die Perlen stellen keine Ansprüche.
In diesem Sinne wünsche ich euch eine besinnliche Adventszeit!
Als die Hirten auf dem Felde den Stern der Weihnacht sahen, machten sie sich eilends auf nach Bethlehem. Vor freudiger Erregung vergaßen sie, dass sie Brot im Sand-Backofen hatten. Daran erinnerten sie sich erst auf dem Rückwege, und sie rechneten damit, den Teig völlig verbrannt vorzufinden. Als sie aber den Ofen öffneten, da strömte ihnen ein wunderbarer Geruch entgegen. Vorsichtig kosteten sie den völlig schwarz gewordenen Teig, und statt des verkohlten Brotes hielten sie ein nie geschmecktes dunkles Gebäck in den Händen. Davon gaben sie allen Verwandten und Freunden eine Kostprobe; weil dies aber gar viele Menschen waren, brachen die Hirten das Gebäck in viele kleine Stückchen.
Zur Erinnerung an dieses Wunder begannen sie dann, alljährlich zur Christnacht kleine würzige Honigkuchen zu backen, äußerlich dunkel und unansehnlich wie das Geschehen im Stall, aber voll nie geahnter Süße.
Weinbeer, Mandel, Sultaninen, süße Feigen und Rosinen,
welsche Nüsse, fein geschnitten, Zitronat auch, muss ich bitten,
Birnenschnitzel doch zumeist und dazu den Kirschengeist,
wohl geknetet mit der Hand alles kräftig durcheinand.
Und darüber Teig gewoben – Heissa! – Das muss ich mir loben,
Solch ein Brot kann’s nur im Leben jedesmal zur Weihnacht geben.
Pfefferkuchen
Der Name Pfefferkuchen entstammt dem Hochmittelalter. Damals begann der Gewürzhandel mit dem Morgenland. Von diesen Gewürzen war der Pfeffer besonders begehrt, und weithin wurden alle morgenländischen Gewürze als Pfeffer bezeichnet. Man nannte ja damals auch die Kaufleute spottweise ‘Pfeffersäcke‘. Die aus dem Morgenland damals recht mühselig herangeschafften Gewürze waren sehr teuer, und die meisten konnten sie nur zu besonderen Festtagen kaufen und verwenden. In der Weihnachtszeit wurde aber damit nicht gespart. Dann ass man eben ‘Pfefferkuchen‘.
Der Stern
Hätt einer auch fast mehr Verstand als wie die drei Weisen aus Morgenland und ließe sich dünken, er wär wohl nie dem Sternlein nachgereist wie sie; dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest seine Lichtlein wonniglich scheinen lässt, fällt auch auf sein verständig Gesicht, er mag es merken oder nicht, ein freundlicher Strahl Des Wundersternes von dazumal.
(Wilhelm Busch)
Brennt, ihr Kometenཀ
Schallt, ihr Trompetenཀ
Tönet, ihr Flötenཀ
Dampfet, Pastetenཀ
Steiget, Raquetenཀ
Schnarrt, Bratenwenderཀ
Weht, goldne Bänder,
Vom hohen Geländerཀ
Jauchzt, Völker und Länder,
Fertig ist, fertig ist, fertig ist der Kalenderཀ
(Echo)
Kalenderཀ Kalenderཀ Kalenderཀ
(Georg Christoph Lichtenberg)
Ich wünsche allen in frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!
Sieht man Zeit und Welt aus westlicher Sicht, dann fallen im Orient alle 1000 Jahre gut 110 Tage unter den Tisch.
Denn Orientalen berechnen ihr Jahr nach dem Mond, wonach es aber zehn bis elf Tage weniger als unser Sonnenjahr hat. Und so wandern das orientalische Neujahr wie der Fastenmonat Ramadan langsam vom Winter in den Sommer und wieder zurück.
Bis zum Jahre 622 unserer Zeit blieb man mit einer Kombination von Mond- und Sonnenjahr plus einer Reihe von Schaltmonaten den Jahreszeiten im Orient noch auf der Spur – doch dann löste der Islam mit seinem neuen Kalender alle Bindungen an frühere Jahreszeiten und Feiertage und schuf einen ganz neuen Lebensrhythmus im Zeichen des Halbmonds.
Damit ist unser Jahr 622 für den Islam das Jahr Null.
Klar wird dadurch vielleicht auch, warum so viele islamische Staaten den Mond in ihre Nationalflagge integriert haben.
In Persien versuchte man sich von da an noch gut 400 Jahre lang mit einem Mix aus islamischem Mondkalender und traditionellem Sonnenkalender zu arrangieren, bis schliesslich wieder alleine die Sonne als Mass genommen wurde. Seitdem wird am 21. März unserer Zeit ‘nauruz’, das persische Neujahrsfest, gefeiert – und 2020 das persische Jahr 1398 gezählt. Kompliziert? Man muss sich nur ein wenig Zeit dafür nehmen, dann wird’s interessant.
‚Und so gibt es auf den Straßen der Wüste lange Stunden ohne Traurigkeit, ohne Langeweile, unbestimmt und erholsam, in denen man vom Schweigen leben kann… denn Allah hat aus der Wüste alles Überflüssige entfernt, damit der Mensch erkennen kann, was wirklich wichtig ist. ‘
‘Ich beobachte den endlos fließenden Sand der Düne, wie weiße Wellen eines stillen Ozeans. Dort haben die Winde des Himmels freies Spiel: sie bauen Hügel, graben Täler, reißen Abgründe auf und schaffen je nach Laune des Tages neue vergängliche Landschaften. – Wer gibt mir die schweigenden Nächte zurück, die müsigen Streifzüge durch die salzigen Ebenen? Ich erkenne sie wieder in all ihrer Pracht, mit ihren trübseligen Zaubereien, diese Erde, die unter der ewigen Liebkosung der Sonne wie von Sinnen ist. Ja, ich liebe dieses Land aus Sand und Stein.‘ (Isabelle Eberhardt, 1877 – 1904)
Auf den wichtigen Handelswegen durch die Wüsten transportierten grosse Karawanen Kostbarkeiten wie Salz, Seide und exotische Gewürze. Ganz im Westen zogen sie von Marakesch bis nach Mali. Eine andere Route begann in Tunis und führte am Hoggar-Gebirge vorbei bis an den Niger. Oasen mit ihren Wasserquellen und ihrer Schatten spendenden Vegetation machten das Überleben auf den langen Wüstenrouten erst möglich.
Viele haben sich von einfachen Rastplätzen an langen Wüstenpisten zu blühenden Handelsstädten und kulturellen Hochburgen entwickelt. So gilt die syrische Hauptstadt Damaskus heute als viert heiligste Stadt des Islam. Schließlich hielt sich der Prophet in dieser Großoase ganz besonders gern auf. Bereits im Mittelalter war der ‘Diamant der Wüste’ Zentrum des damaligen Pferdehandels. Die Zeit der großen Fernkarawanen ist seit dem Siegeszug des Autos vorbei. Heute sind nur noch zwei Kamelrouten von Bedeutung: Die ‘Assalai’ in Mali und ‘Tarhalamt’ in Niger. Beide dienen vor allem dem Salzhandel.
Karawane
Die Karawane des Lebens, schau wie sie vorüberzieht. Ergreife das Glück in jedem Moment deines Lebens. Sorge dich nicht, o Mundschenk, um das Morgen deiner Gäste.
Reich uns das Glas, schenk ein den Wein – und höre: die Nacht vergeht.
Dem Stern folgen
schlafen, träumen, geweckt werden, aufwachen, aufstehen, nicht genau wissen,
sich an den Traum erinnern, auf den Weg machen, Lasten abwerfen,
durch Wüsten ziehen, die Richtung verlieren, dem Stern folgen,
einen Schritt nach dem anderen machen, an Oasen rasten,
noch einmal los gehen, müde werden, stolpern, wieder aufstehen, weiter gehen,
an der Krippe ankommen, keinen Königspalast vorfinden –
Nehmen wir nun eine Nase voll Zimt – und schon geht sie los, die Reise durch Zeit und Raum in die große weite Welt der Gewürze.
Pfeffer, na klar, und Muskatnuss für die Suppe. Dazu Curry fürs Indische, dann Zimt, ohne den der Grießbrei nichts ist. Ist uns dabei bewusst, dass schon wegen dieser paar Sachen einige der größten Reichtümer, schlimmsten Pleiten, erstaunlichsten Entdeckungen und erbittertsten Schlachten der Welt entstanden sind? Dass es einst für 1 kg Muskatblüte eine Kuh gab, dass Amerika nur wegen des Currys entdeckt wurde, dass man früher glaubte, Zimt würde aus den Nestern von fanatischen Riesenvögeln in Arabien stammen? Zauberhaft und kaum zu glauben.
Am besten, wir nehmen mal eine Nase voll Zimt, schließen die Augen und …
Karawane um Karawane zog man einst von Mesopotamien, Babylonien oder Persien aus, um in Asien die exotischsten Gewürze einzusammeln. Anfangs ging es alleine darum, die eigenen Paläste in den Duft von Zimt aus Ceylon und Muskat aus dem heutigen Indonesien zu hüllen – zusätzlich zum Aroma von Dill, Fenchel, Kardamon, Kümmel, Safran und Thymian aus dem heimischen Garten. Doch bald reichten die berühmten Gewürzstraßen der orientalischen Händler bis ans Mittelmeer.
Von dort brachten sie ihre würzige Last per Schiff nach Europa, wo sie teuer verkauft wurde. Als erstes stiegen die Araber hier richtig gross ins Geschäft ein und deckten als Monopolisten ihre Quellen mit Schauermärchen wie dem von den Riesenvögeln).
Ab dem 11. Jahrhundert fanden Kreuzritter und Pilger aus Europa ins Morgenland und entdeckten die wunderbare Welt des Würzens.
Wieder zurück in der Heimat, wurde sie ihnen auch dort lieb und teuer. Das nutzte den Venezianern, die nun im Alleingang über ihren Hafen die Geschäfte zwischen Orient und Okzident aushandelten – und das vor allem zu ihren Gunsten.
Bis dann am Ende die Osmanen die Gewürzstraße für sich sperrten, woraufhin die Portugiesen um Afrika herum direkt zu den Würzquellen segelten, um sich selbst zu bedienen.
Übrigens nannte man die Gewürze früher ‘Spezereien’, der englische Begriff ‘spices’ erinnert noch daran.
Was heißt denn …. Sesam öffne dich?
Mehr noch als sein schläfriger Bruder Mohn ist Sesam ein Begriff in der Küche des Orients – als Paste im Tahini, zum Anbeißen auf Fladenbrot, gemischt mit Nüssen und Gewürzen, schön süß in Honigriegeln und in Halwa. Üblich ist der geschälte helle Sesamsamen, am besten frisch geröstet. Daneben gibt es den bräunlichen ungeschälten und den öligeren schwarzen Sesam zum Bestreuen.
Das Märchen ‘Ali Baba und die vierzig Räuber’ ist wohl das berühmteste aus 1001 Nacht, so bekannt, dass es auch europäische Versionen davon gibt.
Immer dabei ist der Zauberspruch, mit dem der arme Holzhacker Ali Baba die Höhle der Räuber knackt und an ihr Geld kommt: ‘Sesam tue dich auf’ oder moderner ‘Sesam öffne dich’. Nur, was heißt das eigentlich?
Bevor man im Orient das Oliven- und Sonnenblumenöl entdeckte, war Sesamöl der wichtigste Treibstoff in der Küche und in den Öllampen. Damals wurden die Sesampflanzen im großen Stil angebaut und noch unreif geerntet, damit ihre Samen richtig viel Öl enthielten. An das kam man aber nur heran, wenn die wertvollen Samen von selbst aus den zum Trocknen ausgelegten Kapseln fielen – und das konnte dauern. So war es jedem möglich, bei dem beschwörenden Seufzer ‘Sesam öffne dich’ zu verstehen, wie es dem ungeduldigen Ali Baba vor der verschlossenen Schatzhöhle erging.
Süßer Safranreis (4 Personen)
150 g Milchreis 1 Quitte 80 g Zucker 1 Döschen Safranfäden (0,2 g)
1 EL Zitronensaft je 1 EL Pistazienkerne, Mandelstifte und Pinienkerne 50 g Rosinen 1 Granatapfel
1. Reis in ein Sieb schütten und gründlich kalt abbrausen. Abtropfen lassen und mit 1/2 l Wasser in einen Topf schütten.
2. Die Quitte mit einem Tuch abreiben, in Viertel schneiden und die Kernhausstücke raus schneiden (am besten von zwei Seiten her einschneiden und dann rausbrechen). Quitten schälen und klein würfeln.
3. Quittenwürfel mit Zucker zum Milchreis geben und heiß werden lassen. Deckel drauf, die Hitze ganz klein schalten und den Reis 15 Minuten quellen lassen.
4. Den Safran in 4 EL warmem Wasser anrühren und stehen lassen, bis das Wasser schön gelb ist. Das Safranwasser zum Reis gießen, gut umrühren und nochmal ungefähr 10 Minuten garen, bis der Reis weich ist.
5. Den Reisbrei mit dem Zitronensaft verrühren, in Dessertschalen füllen und kalt werden lassen. Die Pistazienkerne fein hacken, mit den Mandelstiften und Pinienkernen in einer Pfanne ohne Fett unter Rühren in 1-2 Minuten goldbraun rösten. Die Rosinen in einem Sieb warm waschen und gut abtropfen lassen.
6. Granatapfel halbieren und die Hälften in Stücke brechen. Die roten Kerne mit den Fingern aus den Stücken lösen, alle weißen Häutchen gründlich entfernen, die sind bitter.
7. Vor dem Servieren Pistazien, Mandeln, Pinienkerne, Rosinen und Granatapfelkerne auf dem Safranreis verteilen.
‘Sei herzlich willkommen, mit Vergnügen teilen wir unsere Bissen Brot und Käse mit dir! Greift zu, greift zu. Zauberhaft, sagt ihr? Wie man das macht, wollt ihr wissen? Nun, eigentlich verrät ein Zauberer ja nicht seine Tricks. Aber weil ich gleich bemerkt habe, dass ihr Sinn für Gutes habt und wir ja praktisch versippt sind, soll es heute anders sein. Sesam öffne dich!’
Babaganoush (4 Personen)
2 kleine Auberginen (ca. 500 g) 3 EL Sesampaste (Tahin) 3 EL Zitronensaft 2 EL Olivenöl 2 Knoblauchzehen
gemahlener Pfeffer 1/2 Bund Petersilie 1 EL schwarze Oliven Salz
1. Den Backofen auf höchste Stufe schalten. Auberginen waschen und mit einem spitzen Messer ein paar Mal einstechen. Auf dem Backblech im Ofen (Mitte) etwa 30 Minuten backen, bis sie sich ganz leicht einstechen lassen und die Haut fast schwarz ist.
2. Auberginen aus dem Ofen holen und lauwarm werden lassen. Dann der Länge nach aufschneiden und das weiche Auberginenfleisch mit dem Löffel von den Häuten abschaben. Mit Sesampaste, Zitronensaft und Olivenöl gut durch mixen.
3. Knoblauch schälen, zum Püree pressen und gut untermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Petersilie waschen und trockenschütteln. Blättchen abzupfen und fein hacken. Mit den Oliven auf die Auberginencreme streuen.
Hühnerbrüstchen mit Datteln (4 Personen)
50 g getrocknete Aprikosen Saft von 3 Orangen 150 g frische fleischige Datteln 1 Zwiebel 2 Knoblauchzehen 1 TL Ras-el-hanout
1. Die Aprikosen in sehr kleine Würfel schneiden und mit dem Orangensaft in einer Schüssel mischen. Etwa 1 Stunde ziehen lassen.
2. Die Datteln aufschneiden und Kerne auslösen. Datteln grob schneiden. Zwiebel und Knoblauch schälen und grob hacken. Datteln mit Zwiebel und Knoblauch fein pürieren. Mit dem Ras-el-hanout, Salz und Pfeffer abschmecken.
3. Die Hähnchenbrustfilets kalt waschen und trocken tupfen. Bei jedem Filet an einer Seite eine Tasche einschneiden, ohne dabei das Fleisch zu sehr zu verletzen. Die Dattelfüllung darin verteilen. Die Öffnung mit Zahnstochern verschließen. Hühnerbrüstchen außen salzen und pfeffern. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Hähnchenbrustfilets darin bei mittlerer Hitze pro Seite etwa 5 Minuten braten.
4. Zeit genug, um die Wurzelbüschel von den Frühlingszwiebeln abzuschneiden. Zwiebeln waschen und mit dem knackigen Grün in feine Ringe schneiden. Chilischote waschen, entstielen und samt Kernen in Ringe schneiden. Koriander oder Petersilie waschen und trockenschütteln, Blättchen fein hacken.
5. Die Hühnerbrüstchen zugedeckt warm stellen. Zwiebelringe und Chili im Bratfett 2-3 Minuten braten. Aprikosen mit Orangensaft dazugeben und kräftig aufkochen. Sauce mit Salz abschmecken. Hühnerbrüstchen auf Teller verteilen, mit der Sauce bedecken und mit Kräutern bestreut servieren.
Lamm-Tajine mit Quitten (4 Personen)
Für das Fleisch: 1 kg Lammschulter (mit Knochen) in 10 cm große Stücke hacken lassen 2 TL Ras-el-hanout 2 TL gemahlene Kurkuma je 1 TL Zimt- und Ingwerpulver 3 TL Zucker Salz 2 Zwiebeln
1/2 Döschen Safranfäden (0,1 g) 4 EL Olivenöl
Für die Quitten: 4 Quitten (600 – 700 g) 1/2 Döschen Safranfäden (0,1 g) 2 EL Olivenöl je 1/2 TL Ras-el-hanout, Zimt- und Ingwerpulver 1 EL Zucker
1. Für das Fleisch Lammstücke mit einem feuchten Tuch abreiben, so entfernt man Splitter von den Knochen am besten. Alle Gewürze mit Zucker und 2 TL Salz mischen und das Fleisch damit einreiben.
2. Die Zwiebeln schälen und auf der Rohkostreibe fein reiben. Den Safran zerkrümeln und in 1/4 lauwarmem Wasser einweichen, bis das Wasser gelb wird.
3. Das Lamm mit den Zwiebeln, dem Öl und dem Safranwasser in die Tajine oder in einen Topf geben und heiß werden lassen. Den Deckel drauf und das Lamm bei schwacher Hitze etwa 1 Stunde schmoren lassen, bis es so weich ist, dass es fast vom Knochen abfällt.
4. Nach ungefähr 20 Minuten die Quitten mit einem Tuch abreiben, der Flaum muss weg. Die Quitten vierteln und das Kerngehäuse mit einem stabilen Messer heraus säbeln. Am besten von zwei Seiten her einschneiden und herausbrechen. Die Quittenviertel außen jeweils kreuzweise einritzen. Den Safran zerkrümeln und in etwa 150 ml lauwarmes Wasser rühren.
5. Das Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Quitten darin kurz anbraten. Mit Ras-el-hanout, Zimt, Ingwer und Zucker würzen, das Safranwasser dazu schütten und die Quitten zugedeckt 20-30 Minuten bei schwacher Hitze schmoren lassen, bis sie weich sind.
6. Das Lamm abschmecken und auf eine Platte oder einen großen Teller füllen. Die Quitten darauf legen und die Tajine mit Couscous oder Fladenbrot rasch servieren.
Fisch mit Granatapfelsauce (4 Personen)
2 Granatäpfel 1 Zwiebel 2 Knoblauchzehen 1 EL Zitronensaft 1 TL Zucker oder Honig Salz gemahlener Pfeffer
4 Fischfilets (je 180 g, z.B. Schwertfisch, Tunfisch oder Seelachs) 1/2 TL gemahlener Koriander 2 EL Olivenöl 1 kleines Bund Minze
1. Granatapfel aufschneiden und den Saft mit einer Zitruspresse auspressen. Den restlichen Granatapfel über einem Topf aufschneiden. Die Hälften in Stücke brechen und die Granatapfelkerne mit den Fingern aus den Schalen lösen und gleich in den Topf fallen lassen. Dabei auch die weißen Häutchen entfernen. Einige Kerne auf einem Teller beiseite stellen. Granatapfelsaft in den Topf gießen.
2. Zwiebel und Knoblauch schälen und sehr fein würfeln. Mit 5 EL Wasser, Zitronensaft und Zucker oder Honig zu den Granatapfelkernen rühren und heiß werden lassen. Hitze auf schwache Stufe stellen und die Sauce offen etwa 15 Minuten köcheln lassen.
3. Inzwischen die Fischfilets kalt abspülen und trockentupfen. Salz, Pfeffer und Koriander mischen und die Filets auf beiden Seiten damit würzen. Öl in einer großen Pfanne heiß werden lassen. Fischfilets darin bei mittlerer Hitze pro Seite 3-4 Minuten braten.
4. Die Minze waschen und trockenschütteln, Blättchen abzupfen und sehr fein hacken. Granatapfelsauce durch ein Sieb passieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken, die Minze untermischen. Fischfilets auf vorgewärmte Teller legen und mit der Sauce überziehen. Mit den übrigen Granatapfelkernen bestreuen und gleich auf den Tisch stellen.
Gekochter Couscous (4 Personen)
300 g Couscous Salz
1 EL Olivenöl 1 EL Butter
1. Den Couscous in ein Sieb schütten und gründlich kalt waschen. In eine Schüssel füllen, 400 ml Wasser dazu gießen und den Couscous etwa 10 Minuten quellen lassen.
2. Couscous samt Flüssigkeit und etwas Salz in einen Topf umfüllen, das Öl untermischen und den Couscous bei mittlerer Hitze ungefähr 10 Minuten köcheln lassen. Dabei immer wieder durchrühren.
3. Zum Schluss die Butter in kleine Stücke schneiden und mit einer Gabel unterheben. Dabei die Couscous-Körner gut durchrühren und lockern.
1 unbehandelte Orange 2 EL Zitronensaft 5 EL Olivenöl Salz gemahlener Pfeffer 1 Prise gemahlener Kreuzkümmel
1. Salatblätter auseinander lösen, waschen und trockenschleudern. Blätter in kleine Stücke zupfen. Minze waschen und trockenschütteln, Blättchen abzupfen. Die Wurzelbüschel der Frühlingszwiebeln abschneiden, Zwiebeln waschen und mit allen knackigen Teilen in feine Ringe schneiden. Die drei Zutaten in einer Schüssel mischen.
2. Die Pistazienkerne fein reiben (Nussmühle oder Mixer). In einer Pfanne bei mittlerer Hitze ohne Fett anrösten, bis sie fein duften. Sie sollen nicht braun werden. Orange heiß waschen und die Schale fein abreiben, eine Hälfte auspressen.
3. Orangenschale und -saft, Zitronensaft, Pistazien und Olivenöl zu einer cremigen Sauce verrühren und mit Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel abschmecken. Unter die Salatzutaten in der Schüssel rühren.
2 EL Orangenblütenwasser Minzeblättchen Zimtpulver
1. Die Orange mit der unbehandelten Schale und die Limette heiß waschen und die Schale fein abreiben. Den Saft von allen Orangen und der Limette auspressen.
2. Den Orangen- und den Limettensaft mit dem Zucker in einem Topf unter Rühren erhitzen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. In eine Schüssel füllen, mit dem Zimt, dem Orangenblütenwasser und der Zitrusschale mischen und abkühlen lassen.
3. Die Schüssel ins Gefrierfach stellen und die Saftmischung in 3-4 Stunden fest werden lassen. Dabei ab und zu durchrühren, aber nicht so oft wie bei Sorbet und Cremeeis. Granita soll gar nicht so fein werden. 4. Vor dem Servieren die Masse in grobe Stücke zerstoßen und in Dessertschälchen oder in Gläser füllen. Mit Minzeblättchen garnieren, mit Zimt bestäuben und servieren.
Das Beten anhand eines Rosenkranzes, also einer Kette von Perlen, ist keine typische christliche oder katholische Eigenart.
Gebetsketten sind in allen Religionen verbreitet, auch im Islam. Überall in islamischen Ländern sieht man Muslime mit einem sog. Misbaha in der Hand. Er besteht aus 33 perlen (in 3 Durchgängen zupft man 99 Perlen), entsprechend den 99 Namen Allahs, die der Koran kennen soll. Zu jeder Perle spricht man eine Anrufung, aber immer dieselbe, eine einzige, die man aus den 99 ausgewählt hat. Oft werden die gewählten Namen wie ein persönliches Geheimnis gewahrt.
Wer die 99 Namen Allahs kennt, kommt ins Paradies – so der islamische Volksglaube.
Er ist Allah, außer dem kein Gott ist –
der Erbarmer, der Gnädige, der König, der Heilige, der Frieden, der Sichernde, der Kontrollierende, der Allmächtige, der Unterwerfer, der Stolze, der Schöpfer, der Verwirklichende, der Gestalter, der Verzeiher, der Gebende, der Versorger, der Öffner, der Allwissende, der Einschließende, der Gewährer, der Erhöher und Erniedriger, der Ehrende, der Demütigende, der Hörende, der Sehende, der Richter, der Gerechte, der Milde, der Kundige, der Nachsichtige, der Großartige, der Verzeihende, der Dankbare, der Hohe, der Große, der Erhaltende, der Ernährende, der Berechnende, der Majestätische, der Großzügige, der Wächter, der Erhörer, der Umfassende, der Weise, der Liebevolle, der Ruhmreiche, der Erweckende, der Zeuge, der Wahrhaftige, der Beschützer, der Kraftvolle, der Solide, der Herrscher, der Preiswürdige, der Aufzeichnende, der Urheber, der Wiedererweckende, der Lebensspendende, der lebendige, der Beständige, der Seingebende, der Glorreiche, der Einzige, der Eine, der Absolute, der Bemessende, der Mächtige, der Aufschiebende, der Erste, der Letzte, der Offenbarer, der Verborgene, der Schutzherr, der Erhabene, der Gütige, der die Reue Annehmende, der Vergelter, der Vergeber, der Barmherzige, der Inhaber aller Reichtümer, der Herr der Majestät und der Ehre, der Unparteiische, der Versammler, der Unabhängige, der Befreiende, der Schützende, der Wohltäter, das Licht, der Führer, der Erfinder, der Bleibende, der Lenker, der Geduldige.
Der hundertste Name Allahs soll unaussprechbar sein und den Menschen unbekannt.
Im Volksmund heißt es darüber hinaus, dass nur das Kamel ihn kenne und aufgrund dieses Wissens so einen stolzen Blick habe.