Als die Hirten auf dem Felde den Stern der Weihnacht sahen, machten sie sich eilends auf nach Bethlehem. Vor freudiger Erregung vergaßen sie, dass sie Brot im Sand-Backofen hatten. Daran erinnerten sie sich erst auf dem Rückwege, und sie rechneten damit, den Teig völlig verbrannt vorzufinden. Als sie aber den Ofen öffneten, da strömte ihnen ein wunderbarer Geruch entgegen. Vorsichtig kosteten sie den völlig schwarz gewordenen Teig, und statt des verkohlten Brotes hielten sie ein nie geschmecktes dunkles Gebäck in den Händen. Davon gaben sie allen Verwandten und Freunden eine Kostprobe; weil dies aber gar viele Menschen waren, brachen die Hirten das Gebäck in viele kleine Stückchen.
Zur Erinnerung an dieses Wunder begannen sie dann, alljährlich zur Christnacht kleine würzige Honigkuchen zu backen, äußerlich dunkel und unansehnlich wie das Geschehen im Stall, aber voll nie geahnter Süße.
Weinbeer, Mandel, Sultaninen, süße Feigen und Rosinen,
welsche Nüsse, fein geschnitten, Zitronat auch, muss ich bitten,
Birnenschnitzel doch zumeist und dazu den Kirschengeist,
wohl geknetet mit der Hand alles kräftig durcheinand.
Und darüber Teig gewoben – Heissa! – Das muss ich mir loben,
Solch ein Brot kann’s nur im Leben jedesmal zur Weihnacht geben.
Pfefferkuchen
Der Name Pfefferkuchen entstammt dem Hochmittelalter. Damals begann der Gewürzhandel mit dem Morgenland. Von diesen Gewürzen war der Pfeffer besonders begehrt, und weithin wurden alle morgenländischen Gewürze als Pfeffer bezeichnet. Man nannte ja damals auch die Kaufleute spottweise ‘Pfeffersäcke‘. Die aus dem Morgenland damals recht mühselig herangeschafften Gewürze waren sehr teuer, und die meisten konnten sie nur zu besonderen Festtagen kaufen und verwenden. In der Weihnachtszeit wurde aber damit nicht gespart. Dann ass man eben ‘Pfefferkuchen‘.
Der Stern
Hätt einer auch fast mehr Verstand als wie die drei Weisen aus Morgenland und ließe sich dünken, er wär wohl nie dem Sternlein nachgereist wie sie; dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest seine Lichtlein wonniglich scheinen lässt, fällt auch auf sein verständig Gesicht, er mag es merken oder nicht, ein freundlicher Strahl Des Wundersternes von dazumal.
(Wilhelm Busch)
Brennt, ihr Kometenཀ
Schallt, ihr Trompetenཀ
Tönet, ihr Flötenཀ
Dampfet, Pastetenཀ
Steiget, Raquetenཀ
Schnarrt, Bratenwenderཀ
Weht, goldne Bänder,
Vom hohen Geländerཀ
Jauchzt, Völker und Länder,
Fertig ist, fertig ist, fertig ist der Kalenderཀ
(Echo)
Kalenderཀ Kalenderཀ Kalenderཀ
(Georg Christoph Lichtenberg)
Ich wünsche allen in frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!
Sieht man Zeit und Welt aus westlicher Sicht, dann fallen im Orient alle 1000 Jahre gut 110 Tage unter den Tisch.
Denn Orientalen berechnen ihr Jahr nach dem Mond, wonach es aber zehn bis elf Tage weniger als unser Sonnenjahr hat. Und so wandern das orientalische Neujahr wie der Fastenmonat Ramadan langsam vom Winter in den Sommer und wieder zurück.
Bis zum Jahre 622 unserer Zeit blieb man mit einer Kombination von Mond- und Sonnenjahr plus einer Reihe von Schaltmonaten den Jahreszeiten im Orient noch auf der Spur – doch dann löste der Islam mit seinem neuen Kalender alle Bindungen an frühere Jahreszeiten und Feiertage und schuf einen ganz neuen Lebensrhythmus im Zeichen des Halbmonds.
Damit ist unser Jahr 622 für den Islam das Jahr Null.
Klar wird dadurch vielleicht auch, warum so viele islamische Staaten den Mond in ihre Nationalflagge integriert haben.
In Persien versuchte man sich von da an noch gut 400 Jahre lang mit einem Mix aus islamischem Mondkalender und traditionellem Sonnenkalender zu arrangieren, bis schliesslich wieder alleine die Sonne als Mass genommen wurde. Seitdem wird am 21. März unserer Zeit ‘nauruz’, das persische Neujahrsfest, gefeiert – und 2020 das persische Jahr 1398 gezählt. Kompliziert? Man muss sich nur ein wenig Zeit dafür nehmen, dann wird’s interessant.
‚Und so gibt es auf den Straßen der Wüste lange Stunden ohne Traurigkeit, ohne Langeweile, unbestimmt und erholsam, in denen man vom Schweigen leben kann… denn Allah hat aus der Wüste alles Überflüssige entfernt, damit der Mensch erkennen kann, was wirklich wichtig ist. ‘
‘Ich beobachte den endlos fließenden Sand der Düne, wie weiße Wellen eines stillen Ozeans. Dort haben die Winde des Himmels freies Spiel: sie bauen Hügel, graben Täler, reißen Abgründe auf und schaffen je nach Laune des Tages neue vergängliche Landschaften. – Wer gibt mir die schweigenden Nächte zurück, die müsigen Streifzüge durch die salzigen Ebenen? Ich erkenne sie wieder in all ihrer Pracht, mit ihren trübseligen Zaubereien, diese Erde, die unter der ewigen Liebkosung der Sonne wie von Sinnen ist. Ja, ich liebe dieses Land aus Sand und Stein.‘ (Isabelle Eberhardt, 1877 – 1904)
Auf den wichtigen Handelswegen durch die Wüsten transportierten grosse Karawanen Kostbarkeiten wie Salz, Seide und exotische Gewürze. Ganz im Westen zogen sie von Marakesch bis nach Mali. Eine andere Route begann in Tunis und führte am Hoggar-Gebirge vorbei bis an den Niger. Oasen mit ihren Wasserquellen und ihrer Schatten spendenden Vegetation machten das Überleben auf den langen Wüstenrouten erst möglich.
Viele haben sich von einfachen Rastplätzen an langen Wüstenpisten zu blühenden Handelsstädten und kulturellen Hochburgen entwickelt. So gilt die syrische Hauptstadt Damaskus heute als viert heiligste Stadt des Islam. Schließlich hielt sich der Prophet in dieser Großoase ganz besonders gern auf. Bereits im Mittelalter war der ‘Diamant der Wüste’ Zentrum des damaligen Pferdehandels. Die Zeit der großen Fernkarawanen ist seit dem Siegeszug des Autos vorbei. Heute sind nur noch zwei Kamelrouten von Bedeutung: Die ‘Assalai’ in Mali und ‘Tarhalamt’ in Niger. Beide dienen vor allem dem Salzhandel.
Karawane
Die Karawane des Lebens, schau wie sie vorüberzieht. Ergreife das Glück in jedem Moment deines Lebens. Sorge dich nicht, o Mundschenk, um das Morgen deiner Gäste.
Reich uns das Glas, schenk ein den Wein – und höre: die Nacht vergeht.
Dem Stern folgen
schlafen, träumen, geweckt werden, aufwachen, aufstehen, nicht genau wissen,
sich an den Traum erinnern, auf den Weg machen, Lasten abwerfen,
durch Wüsten ziehen, die Richtung verlieren, dem Stern folgen,
einen Schritt nach dem anderen machen, an Oasen rasten,
noch einmal los gehen, müde werden, stolpern, wieder aufstehen, weiter gehen,
an der Krippe ankommen, keinen Königspalast vorfinden –
Nehmen wir nun eine Nase voll Zimt – und schon geht sie los, die Reise durch Zeit und Raum in die große weite Welt der Gewürze.
Pfeffer, na klar, und Muskatnuss für die Suppe. Dazu Curry fürs Indische, dann Zimt, ohne den der Grießbrei nichts ist. Ist uns dabei bewusst, dass schon wegen dieser paar Sachen einige der größten Reichtümer, schlimmsten Pleiten, erstaunlichsten Entdeckungen und erbittertsten Schlachten der Welt entstanden sind? Dass es einst für 1 kg Muskatblüte eine Kuh gab, dass Amerika nur wegen des Currys entdeckt wurde, dass man früher glaubte, Zimt würde aus den Nestern von fanatischen Riesenvögeln in Arabien stammen? Zauberhaft und kaum zu glauben.
Am besten, wir nehmen mal eine Nase voll Zimt, schließen die Augen und …
Karawane um Karawane zog man einst von Mesopotamien, Babylonien oder Persien aus, um in Asien die exotischsten Gewürze einzusammeln. Anfangs ging es alleine darum, die eigenen Paläste in den Duft von Zimt aus Ceylon und Muskat aus dem heutigen Indonesien zu hüllen – zusätzlich zum Aroma von Dill, Fenchel, Kardamon, Kümmel, Safran und Thymian aus dem heimischen Garten. Doch bald reichten die berühmten Gewürzstraßen der orientalischen Händler bis ans Mittelmeer.
Von dort brachten sie ihre würzige Last per Schiff nach Europa, wo sie teuer verkauft wurde. Als erstes stiegen die Araber hier richtig gross ins Geschäft ein und deckten als Monopolisten ihre Quellen mit Schauermärchen wie dem von den Riesenvögeln).
Ab dem 11. Jahrhundert fanden Kreuzritter und Pilger aus Europa ins Morgenland und entdeckten die wunderbare Welt des Würzens.
Wieder zurück in der Heimat, wurde sie ihnen auch dort lieb und teuer. Das nutzte den Venezianern, die nun im Alleingang über ihren Hafen die Geschäfte zwischen Orient und Okzident aushandelten – und das vor allem zu ihren Gunsten.
Bis dann am Ende die Osmanen die Gewürzstraße für sich sperrten, woraufhin die Portugiesen um Afrika herum direkt zu den Würzquellen segelten, um sich selbst zu bedienen.
Übrigens nannte man die Gewürze früher ‘Spezereien’, der englische Begriff ‘spices’ erinnert noch daran.
Was heißt denn …. Sesam öffne dich?
Mehr noch als sein schläfriger Bruder Mohn ist Sesam ein Begriff in der Küche des Orients – als Paste im Tahini, zum Anbeißen auf Fladenbrot, gemischt mit Nüssen und Gewürzen, schön süß in Honigriegeln und in Halwa. Üblich ist der geschälte helle Sesamsamen, am besten frisch geröstet. Daneben gibt es den bräunlichen ungeschälten und den öligeren schwarzen Sesam zum Bestreuen.
Das Märchen ‘Ali Baba und die vierzig Räuber’ ist wohl das berühmteste aus 1001 Nacht, so bekannt, dass es auch europäische Versionen davon gibt.
Immer dabei ist der Zauberspruch, mit dem der arme Holzhacker Ali Baba die Höhle der Räuber knackt und an ihr Geld kommt: ‘Sesam tue dich auf’ oder moderner ‘Sesam öffne dich’. Nur, was heißt das eigentlich?
Bevor man im Orient das Oliven- und Sonnenblumenöl entdeckte, war Sesamöl der wichtigste Treibstoff in der Küche und in den Öllampen. Damals wurden die Sesampflanzen im großen Stil angebaut und noch unreif geerntet, damit ihre Samen richtig viel Öl enthielten. An das kam man aber nur heran, wenn die wertvollen Samen von selbst aus den zum Trocknen ausgelegten Kapseln fielen – und das konnte dauern. So war es jedem möglich, bei dem beschwörenden Seufzer ‘Sesam öffne dich’ zu verstehen, wie es dem ungeduldigen Ali Baba vor der verschlossenen Schatzhöhle erging.
Süßer Safranreis (4 Personen)
150 g Milchreis 1 Quitte 80 g Zucker 1 Döschen Safranfäden (0,2 g)
1 EL Zitronensaft je 1 EL Pistazienkerne, Mandelstifte und Pinienkerne 50 g Rosinen 1 Granatapfel
1. Reis in ein Sieb schütten und gründlich kalt abbrausen. Abtropfen lassen und mit 1/2 l Wasser in einen Topf schütten.
2. Die Quitte mit einem Tuch abreiben, in Viertel schneiden und die Kernhausstücke raus schneiden (am besten von zwei Seiten her einschneiden und dann rausbrechen). Quitten schälen und klein würfeln.
3. Quittenwürfel mit Zucker zum Milchreis geben und heiß werden lassen. Deckel drauf, die Hitze ganz klein schalten und den Reis 15 Minuten quellen lassen.
4. Den Safran in 4 EL warmem Wasser anrühren und stehen lassen, bis das Wasser schön gelb ist. Das Safranwasser zum Reis gießen, gut umrühren und nochmal ungefähr 10 Minuten garen, bis der Reis weich ist.
5. Den Reisbrei mit dem Zitronensaft verrühren, in Dessertschalen füllen und kalt werden lassen. Die Pistazienkerne fein hacken, mit den Mandelstiften und Pinienkernen in einer Pfanne ohne Fett unter Rühren in 1-2 Minuten goldbraun rösten. Die Rosinen in einem Sieb warm waschen und gut abtropfen lassen.
6. Granatapfel halbieren und die Hälften in Stücke brechen. Die roten Kerne mit den Fingern aus den Stücken lösen, alle weißen Häutchen gründlich entfernen, die sind bitter.
7. Vor dem Servieren Pistazien, Mandeln, Pinienkerne, Rosinen und Granatapfelkerne auf dem Safranreis verteilen.
‘Sei herzlich willkommen, mit Vergnügen teilen wir unsere Bissen Brot und Käse mit dir! Greift zu, greift zu. Zauberhaft, sagt ihr? Wie man das macht, wollt ihr wissen? Nun, eigentlich verrät ein Zauberer ja nicht seine Tricks. Aber weil ich gleich bemerkt habe, dass ihr Sinn für Gutes habt und wir ja praktisch versippt sind, soll es heute anders sein. Sesam öffne dich!’
Babaganoush (4 Personen)
2 kleine Auberginen (ca. 500 g) 3 EL Sesampaste (Tahin) 3 EL Zitronensaft 2 EL Olivenöl 2 Knoblauchzehen
gemahlener Pfeffer 1/2 Bund Petersilie 1 EL schwarze Oliven Salz
1. Den Backofen auf höchste Stufe schalten. Auberginen waschen und mit einem spitzen Messer ein paar Mal einstechen. Auf dem Backblech im Ofen (Mitte) etwa 30 Minuten backen, bis sie sich ganz leicht einstechen lassen und die Haut fast schwarz ist.
2. Auberginen aus dem Ofen holen und lauwarm werden lassen. Dann der Länge nach aufschneiden und das weiche Auberginenfleisch mit dem Löffel von den Häuten abschaben. Mit Sesampaste, Zitronensaft und Olivenöl gut durch mixen.
3. Knoblauch schälen, zum Püree pressen und gut untermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Petersilie waschen und trockenschütteln. Blättchen abzupfen und fein hacken. Mit den Oliven auf die Auberginencreme streuen.
Hühnerbrüstchen mit Datteln (4 Personen)
50 g getrocknete Aprikosen Saft von 3 Orangen 150 g frische fleischige Datteln 1 Zwiebel 2 Knoblauchzehen 1 TL Ras-el-hanout
1. Die Aprikosen in sehr kleine Würfel schneiden und mit dem Orangensaft in einer Schüssel mischen. Etwa 1 Stunde ziehen lassen.
2. Die Datteln aufschneiden und Kerne auslösen. Datteln grob schneiden. Zwiebel und Knoblauch schälen und grob hacken. Datteln mit Zwiebel und Knoblauch fein pürieren. Mit dem Ras-el-hanout, Salz und Pfeffer abschmecken.
3. Die Hähnchenbrustfilets kalt waschen und trocken tupfen. Bei jedem Filet an einer Seite eine Tasche einschneiden, ohne dabei das Fleisch zu sehr zu verletzen. Die Dattelfüllung darin verteilen. Die Öffnung mit Zahnstochern verschließen. Hühnerbrüstchen außen salzen und pfeffern. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Hähnchenbrustfilets darin bei mittlerer Hitze pro Seite etwa 5 Minuten braten.
4. Zeit genug, um die Wurzelbüschel von den Frühlingszwiebeln abzuschneiden. Zwiebeln waschen und mit dem knackigen Grün in feine Ringe schneiden. Chilischote waschen, entstielen und samt Kernen in Ringe schneiden. Koriander oder Petersilie waschen und trockenschütteln, Blättchen fein hacken.
5. Die Hühnerbrüstchen zugedeckt warm stellen. Zwiebelringe und Chili im Bratfett 2-3 Minuten braten. Aprikosen mit Orangensaft dazugeben und kräftig aufkochen. Sauce mit Salz abschmecken. Hühnerbrüstchen auf Teller verteilen, mit der Sauce bedecken und mit Kräutern bestreut servieren.
Lamm-Tajine mit Quitten (4 Personen)
Für das Fleisch: 1 kg Lammschulter (mit Knochen) in 10 cm große Stücke hacken lassen 2 TL Ras-el-hanout 2 TL gemahlene Kurkuma je 1 TL Zimt- und Ingwerpulver 3 TL Zucker Salz 2 Zwiebeln
1/2 Döschen Safranfäden (0,1 g) 4 EL Olivenöl
Für die Quitten: 4 Quitten (600 – 700 g) 1/2 Döschen Safranfäden (0,1 g) 2 EL Olivenöl je 1/2 TL Ras-el-hanout, Zimt- und Ingwerpulver 1 EL Zucker
1. Für das Fleisch Lammstücke mit einem feuchten Tuch abreiben, so entfernt man Splitter von den Knochen am besten. Alle Gewürze mit Zucker und 2 TL Salz mischen und das Fleisch damit einreiben.
2. Die Zwiebeln schälen und auf der Rohkostreibe fein reiben. Den Safran zerkrümeln und in 1/4 lauwarmem Wasser einweichen, bis das Wasser gelb wird.
3. Das Lamm mit den Zwiebeln, dem Öl und dem Safranwasser in die Tajine oder in einen Topf geben und heiß werden lassen. Den Deckel drauf und das Lamm bei schwacher Hitze etwa 1 Stunde schmoren lassen, bis es so weich ist, dass es fast vom Knochen abfällt.
4. Nach ungefähr 20 Minuten die Quitten mit einem Tuch abreiben, der Flaum muss weg. Die Quitten vierteln und das Kerngehäuse mit einem stabilen Messer heraus säbeln. Am besten von zwei Seiten her einschneiden und herausbrechen. Die Quittenviertel außen jeweils kreuzweise einritzen. Den Safran zerkrümeln und in etwa 150 ml lauwarmes Wasser rühren.
5. Das Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Quitten darin kurz anbraten. Mit Ras-el-hanout, Zimt, Ingwer und Zucker würzen, das Safranwasser dazu schütten und die Quitten zugedeckt 20-30 Minuten bei schwacher Hitze schmoren lassen, bis sie weich sind.
6. Das Lamm abschmecken und auf eine Platte oder einen großen Teller füllen. Die Quitten darauf legen und die Tajine mit Couscous oder Fladenbrot rasch servieren.
Fisch mit Granatapfelsauce (4 Personen)
2 Granatäpfel 1 Zwiebel 2 Knoblauchzehen 1 EL Zitronensaft 1 TL Zucker oder Honig Salz gemahlener Pfeffer
4 Fischfilets (je 180 g, z.B. Schwertfisch, Tunfisch oder Seelachs) 1/2 TL gemahlener Koriander 2 EL Olivenöl 1 kleines Bund Minze
1. Granatapfel aufschneiden und den Saft mit einer Zitruspresse auspressen. Den restlichen Granatapfel über einem Topf aufschneiden. Die Hälften in Stücke brechen und die Granatapfelkerne mit den Fingern aus den Schalen lösen und gleich in den Topf fallen lassen. Dabei auch die weißen Häutchen entfernen. Einige Kerne auf einem Teller beiseite stellen. Granatapfelsaft in den Topf gießen.
2. Zwiebel und Knoblauch schälen und sehr fein würfeln. Mit 5 EL Wasser, Zitronensaft und Zucker oder Honig zu den Granatapfelkernen rühren und heiß werden lassen. Hitze auf schwache Stufe stellen und die Sauce offen etwa 15 Minuten köcheln lassen.
3. Inzwischen die Fischfilets kalt abspülen und trockentupfen. Salz, Pfeffer und Koriander mischen und die Filets auf beiden Seiten damit würzen. Öl in einer großen Pfanne heiß werden lassen. Fischfilets darin bei mittlerer Hitze pro Seite 3-4 Minuten braten.
4. Die Minze waschen und trockenschütteln, Blättchen abzupfen und sehr fein hacken. Granatapfelsauce durch ein Sieb passieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken, die Minze untermischen. Fischfilets auf vorgewärmte Teller legen und mit der Sauce überziehen. Mit den übrigen Granatapfelkernen bestreuen und gleich auf den Tisch stellen.
Gekochter Couscous (4 Personen)
300 g Couscous Salz
1 EL Olivenöl 1 EL Butter
1. Den Couscous in ein Sieb schütten und gründlich kalt waschen. In eine Schüssel füllen, 400 ml Wasser dazu gießen und den Couscous etwa 10 Minuten quellen lassen.
2. Couscous samt Flüssigkeit und etwas Salz in einen Topf umfüllen, das Öl untermischen und den Couscous bei mittlerer Hitze ungefähr 10 Minuten köcheln lassen. Dabei immer wieder durchrühren.
3. Zum Schluss die Butter in kleine Stücke schneiden und mit einer Gabel unterheben. Dabei die Couscous-Körner gut durchrühren und lockern.
1 unbehandelte Orange 2 EL Zitronensaft 5 EL Olivenöl Salz gemahlener Pfeffer 1 Prise gemahlener Kreuzkümmel
1. Salatblätter auseinander lösen, waschen und trockenschleudern. Blätter in kleine Stücke zupfen. Minze waschen und trockenschütteln, Blättchen abzupfen. Die Wurzelbüschel der Frühlingszwiebeln abschneiden, Zwiebeln waschen und mit allen knackigen Teilen in feine Ringe schneiden. Die drei Zutaten in einer Schüssel mischen.
2. Die Pistazienkerne fein reiben (Nussmühle oder Mixer). In einer Pfanne bei mittlerer Hitze ohne Fett anrösten, bis sie fein duften. Sie sollen nicht braun werden. Orange heiß waschen und die Schale fein abreiben, eine Hälfte auspressen.
3. Orangenschale und -saft, Zitronensaft, Pistazien und Olivenöl zu einer cremigen Sauce verrühren und mit Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel abschmecken. Unter die Salatzutaten in der Schüssel rühren.
2 EL Orangenblütenwasser Minzeblättchen Zimtpulver
1. Die Orange mit der unbehandelten Schale und die Limette heiß waschen und die Schale fein abreiben. Den Saft von allen Orangen und der Limette auspressen.
2. Den Orangen- und den Limettensaft mit dem Zucker in einem Topf unter Rühren erhitzen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. In eine Schüssel füllen, mit dem Zimt, dem Orangenblütenwasser und der Zitrusschale mischen und abkühlen lassen.
3. Die Schüssel ins Gefrierfach stellen und die Saftmischung in 3-4 Stunden fest werden lassen. Dabei ab und zu durchrühren, aber nicht so oft wie bei Sorbet und Cremeeis. Granita soll gar nicht so fein werden. 4. Vor dem Servieren die Masse in grobe Stücke zerstoßen und in Dessertschälchen oder in Gläser füllen. Mit Minzeblättchen garnieren, mit Zimt bestäuben und servieren.
Das Beten anhand eines Rosenkranzes, also einer Kette von Perlen, ist keine typische christliche oder katholische Eigenart.
Gebetsketten sind in allen Religionen verbreitet, auch im Islam. Überall in islamischen Ländern sieht man Muslime mit einem sog. Misbaha in der Hand. Er besteht aus 33 perlen (in 3 Durchgängen zupft man 99 Perlen), entsprechend den 99 Namen Allahs, die der Koran kennen soll. Zu jeder Perle spricht man eine Anrufung, aber immer dieselbe, eine einzige, die man aus den 99 ausgewählt hat. Oft werden die gewählten Namen wie ein persönliches Geheimnis gewahrt.
Wer die 99 Namen Allahs kennt, kommt ins Paradies – so der islamische Volksglaube.
Er ist Allah, außer dem kein Gott ist –
der Erbarmer, der Gnädige, der König, der Heilige, der Frieden, der Sichernde, der Kontrollierende, der Allmächtige, der Unterwerfer, der Stolze, der Schöpfer, der Verwirklichende, der Gestalter, der Verzeiher, der Gebende, der Versorger, der Öffner, der Allwissende, der Einschließende, der Gewährer, der Erhöher und Erniedriger, der Ehrende, der Demütigende, der Hörende, der Sehende, der Richter, der Gerechte, der Milde, der Kundige, der Nachsichtige, der Großartige, der Verzeihende, der Dankbare, der Hohe, der Große, der Erhaltende, der Ernährende, der Berechnende, der Majestätische, der Großzügige, der Wächter, der Erhörer, der Umfassende, der Weise, der Liebevolle, der Ruhmreiche, der Erweckende, der Zeuge, der Wahrhaftige, der Beschützer, der Kraftvolle, der Solide, der Herrscher, der Preiswürdige, der Aufzeichnende, der Urheber, der Wiedererweckende, der Lebensspendende, der lebendige, der Beständige, der Seingebende, der Glorreiche, der Einzige, der Eine, der Absolute, der Bemessende, der Mächtige, der Aufschiebende, der Erste, der Letzte, der Offenbarer, der Verborgene, der Schutzherr, der Erhabene, der Gütige, der die Reue Annehmende, der Vergelter, der Vergeber, der Barmherzige, der Inhaber aller Reichtümer, der Herr der Majestät und der Ehre, der Unparteiische, der Versammler, der Unabhängige, der Befreiende, der Schützende, der Wohltäter, das Licht, der Führer, der Erfinder, der Bleibende, der Lenker, der Geduldige.
Der hundertste Name Allahs soll unaussprechbar sein und den Menschen unbekannt.
Im Volksmund heißt es darüber hinaus, dass nur das Kamel ihn kenne und aufgrund dieses Wissens so einen stolzen Blick habe.
‚Dennoch gibt es Landschaften, die der Tyrannei der Zeit zu entrinnen scheinen und sich fast unberührt erhalten: Sie allein sind in der Lage, auch den mattesten Seelen jenen Schauder und jene Trunkenheit zu geben, die sie auf immer verloren glaubten.‘
Isabelle Eberhardt wurde 1877 als Tochter von russischen Emigranten in Genf geboren. Die Begeisterung für den Orient, die Ende des 19. Jahrhunderts zahlreiche Europäer erfasste, zog auch Isabelle in ihren Bann. In der unruhigen Umgebung ihres Zuhauses erliegt Isabelle schon früh der Faszination der Wüsten Nordafrikas, der arabischen Kultur und dem Nomadenleben.
Ihre Tagebuchaufzeichnungen aus dieser Zeit zeigen, dass sie sich viel mit dem Islam beschäftigt und die arabische Sprache lernt. Ihr unerklärliches Verlangen gilt Nordarfika. Mit 20 betritt sie – endlich – in Algier arabischen Boden.
‚Welch ein glückseliges Gefühl, eines Tages mutig alle Fesseln abzuschütteln und mich symbolisch mit Stab und Bettelsack zu rüsten und einfach fortzugehen.‘
Aber sie muss erkennen, dass es ihr als Frau kaum gelingen wird, die Welt der Araber zu verstehen. Deshalb entschließt sie sich, sich als Beduine zu verkleiden und einen Männernamen anzunehmen. Hitze, Sand, Schmutz und Dreck bestimmen fortan ihr Leben.
‚Nomadin werde ich mein ganzes Leben lang bleiben, verliebt in wechselhafte Horizonte, in noch unerforschte Fernen, denn jede Reise ist eine Erforschung.‘
In den nächsten sieben Jahren durchstreift die Abenteuerin die noch weitgehend unerforschte Sahara.
‚Ich glaube, es gibt prädestinierte Stunden, höchst geheimnisvolle, privilegierte Augenblicke, in denen Landschaften ihre Seele enthüllen, in denen wir plötzlich die einzige, unauslöschliche Sicht begreifen.‘
‚Und jeden Tag stieg die selbe unerbittliche Sonne am Himmel auf, um der Erde ihre letzte Feuchtigkeit zu entziehen und ihr eifersüchtig zu verbieten, außerhalb ihrer eigenen launischen Spiele in den opalen Morgen- und den purpurn vergoldeten Abendstunden ein eigenes Leben zu führen. Sie schwimmt in einem Ozean aus karminroten Lichtern, die unmerklich mit dem Gold des Zenit verschmelzen.‘ (Isabelle Eberhardt, 1877 – 1904)
In ihren Zeitungsreportagen, Briefen und Tagebüchern zeichnet Isabelle Eberhardt ein detailgetreues, einfühlsames Bild von den Menschen der Region. Aus kritischer Distanz beobachtet sie das Agieren der französischen Kolonialmacht, mit der sie mehrmals in Konflikt gerät. Sie wird den Arabern immer ähnlicher, tritt zum Islam über und erreicht, dass sie akzeptiert wird. Fernab von jeglicher Zivilisation beschreibt sie, die Nomadin, immer wieder die Wüste, in der sie ihre glücklichsten Stunden verbringt.
‚Das ist mein wahres Leben, das Leben eines ungebundenen Geistes, der sich von tausend alltäglichen Zwängen befreit hat und der durstig ist nach einem Leben unter freiem Himmel und im hellen, schillernden Licht der Sonne.‘
Schließlich heiratet sie einen arabischen Offizier, bei dem sie die Geborgenheit sucht, nach der sie sich ein ganzes Leben lang gesehnt hat. Sie zieht mit ihm in ein kleines Wüstendorf, das im Herbst 1904 von sintflutartigen Regenfällen heimgesucht wird. Isabelle Eberhardt ertrinkt, als der Wadi von Ain-Sefra zu einem reißenden Fluss anschwillt, mitten in der algerischen Wüste.
‚Ja, ich liebe die Sahara! Ich liebe sie mit einer dunklen, geheimnisvollen, tiefen, unerklärlichen, aber durchaus wirklichen und unzerstörbaren Liebe.‘
‚Für den, der den köstlichen Reiz der einsamen Freiheit kennt, ist der Aufbruch der mutigste und schönste Akt der Welt.‘
Tee ist der Alltag, Kaffee ist für Feiertage. Tee ist ein Muss. Kaffee ist die Muse.
Der Orient ist zwar die Heimat des Kaffees, doch so richtig daheim ist hier eher der Tee. Ob auf der Decke im Beduinenzelt, beim Gewürzhändler – immer gibt es erst einmal Tee, wenn es richtig orientalisch sein soll. Mit ihm wird der Kunde im Basar begrüßt, mit ihm wird ein Geschäft im Restaurant besiegelt, ihn gibt es am Morgen zum Brot, ihn schlürft man noch abends nach dem Essen – und auch der flüchtige Besucher in einem Haus darf nicht gehen, bevor nicht gemeinsam Tee getrunken wurde.
Natürlich beginnt auch die Geschichte des Tees mit einer Legende. Sie trug sich um 1519 in Indien zu und berichtet von einem Königsohn namens Bodhidharma, der geschworen hatte, sieben Jahre wach zu bleiben. Als ihn dann doch einmal der Schlaf übermannte, riss er sich vor Verzweiflung die Augenlider aus und warf sie zu Boden. Sogleich wuchs an der Stelle ein grüner Strauch, unser Held kostete davon und wurde hellwach. Der Tee war entdeckt.
Dichtung oder Wahrheit?
Tatsache ist, dass der Tee ursprünglich vom indischen Kontinent stammt, von dort aus erst nach China und später nach Europa gelangte. Die nordafrikanischen Länder wurden auf dem Landweg mit Tee versorgt. Karawanen zogen mit ihren Lasten bis hinauf ins Atlasgebirge. Doch konnte sich das neue Getränk erst allmählich in den letzten 150 Jahren gegen die mächtige Konkurrenz des Kaffees durchsetzen. Mit Tee aus fernen Ländern ließen sich ganz neue und viel bessere Geschäfte machen als mit Kaffee, den der Orient ja schon hatte.
Die Teevarianten sind vielfältig: marokkanischer Minztee, Tee mit Blütenwasser, Honig, Anis- und Fenchelsamen, Majoran, Rosmarin, Safran oder Zimt. Und manche traditionellen Tees haben nie ein Teeblatt geschmeckt, weil sie mit Apfelstücken, Hibiskus oder Heilkräutern zubereitet sind.
Die Kombination von schwarzem Tee mit frischen Minzeblättern ist besonders beliebt und sorgt trotz ihrer Hitze für eine angenehm kühle Erfrischung. Die orientalische Teekanne ist jedoch nicht aus Porzelan, sondern aus schimmerndem Metall und sitzt auf dem Samowar oder direkt auf dem Feuer. Getrunken wird der stark gesüßte Tee aus dem Glas und nicht aus der Tasse.
Tee mit Minze
Minze erfrischt und reinigt, das wissen Kaugummikauer und Zähneputzer genauso wie die Orientalen, die Minze gerne frisch nach dem Essen in den Mund stecken oder zuvor im süssen Tee trinken. Gut fürs Geniessen sind würzige Sorten wie die orientalische Nana-Minze – ein guter Kontrast zu Scharfem und lange gegartem.
Je weiter die Karawane nach Westen zieht, desto mehr Minze und desto weniger Schwärze steckt im Orient-Tee.
In Marokko ist er schließlich ein süßes, erfrischendes Gebräu aus grünem Tee und viel frischer Minze, das zu jeder Gelegenheit mit elegantem Schwung ins Glas gegossen wird – das hebt den Geschmack und schützt die Lippe. Am besten ist für diesen Minztee grüner ‘Gunpowder’, dessen Blätter beim Trocknen zu Knöllchen geschrumpft sind. Ihn gibt es in jedem besseren Teeladen (sonst geht auch ein anderer kräftiger Grüntee). Besonders fein ist der Minztee, wenn man zusätzlich 2-3 abgezogene ganze Mandeln ins Glas gibt.
Minztee – Zubereitung
Für 4 kleine Gläser werden 3 TL Gunpowder mit etwas kochend heißem Wasser aufgebrüht, das nach 1 Minute wieder abgegossen wird. Dann kommen die gequollenen Teeblätter mit 4 TL Zucker, 4 Stängeln würziger Minze (Nana-Minze, keine Pfefferminze) und 1/4 l heißem Wasser in den Topf und werden zugedeckt ca. 10 Minuten ganz leicht gekocht. Wer eine von den hübschen orientalischen Metallkannen mit kleinen Füßchen und hohem Deckel hat, macht es direkt darin, sonst wird eben in eine Teekanne umgefüllt mit allem was im Topf ist. In jedes Glas 2-3 Mandeln geben. Jetzt den Tee ins Glas gießen und dabei die Kanne mit Schwung nach oben ziehen, dass es nur so schäumt. In die Teegläser kann man zusätzlich einige frische Minzblätter zur Dekoration geben.
Süßes Gold macht reich. Wer etwas Süßes isst, der fühlt sich gleich ein bisschen reicher, glücklicher, lebendiger.
Deswegen spielen zuckrige Sachen auch so eine große Rolle in der Küche des Orients, in der man das Üppige liebt, aber oft nur Mageres zur Verfügung hat. Dabei sind die Süßigkeiten selten Nachtisch (dafür gibt es frische und getrocknete Früchte oder Gebäck), sondern mächtige Hauptsachen. Wer einmal Halwa oder Baklava sowie die Honigpfannkuchen Marokkos probiert hat, weiß, worum es geht.
Oft besitzen die das Glück bereichernden Süßspeisen noch symbolischen Wert, vor allem wenn Safran im Spiel ist wie oft in der persischen Küche.
‘Scholeh Sard’ etwa, ein Milchreis mit Safran und Mandeln, kocht man speziell für Trauerfeierlichkeiten, und der Safran-Grieß-Kuchen ‘Halwa’ wird an den ersten drei Tagen nach dem Tod des Betrauerten sowie am siebten und vierzigsten Tag danach an Verwandte, Nachbarn und Bedürftige verteilt.
Einen erfreulicheren Anlass gibt es da schon für die Safrancreme ‘Katschi’, die Müttern traditionell am Tag nach der Geburt serviert wird. So schöpfen sie frische Kraft und das neue Leben wird gebührend gefeiert.
Safranreis mit Aprikosen (4 Personen)
300 g Basmati-Reis 1/2 Döschen Safranfäden (0,1 g) Salz 80 g getrocknete Aprikosen
1. Den Reis in ein Sieb schütten und unter fließendem kaltem Wasser so lange abbrausen, bis das abgelaufene Wasser schön klar ist. Den Reis abtropfen lassen.
2. Safran in 600 ml lauwarmes Wasser rühren und stehen lassen, bis das Wasser gelblich wird. Reis mit dem Safranwasser und Salz in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Dann bei ganz schwacher Hitze zugedeckt ungefähr 15 Minuten ausquellen und körnig werden lassen.
3. In der Zeit schon mal die Aprikosen in kleine Würfel schneiden. Die Datteln der Länge nach aufschneiden und die Kerne rauslösen. Datteln in Streifen schneiden.
4. Butter in einer kleinen Pfanne zerlaufen lassen. Aprikosen und Datteln reinrühren und bei schwacher Hitze etwa 5 Minuten lang erhitzen, dabei immer wieder rühren. Früchte mit Zimt und Muskat würzen und unter den Reis heben. Eventuell noch ein bisschen salzen, in eine Schüssel füllen und auf den Tisch stellen.
Mandel-Milch
Kennt jemand Mandelsulz? Blanc manger? Beides steht für eines der ersten Trend-Desserts Europas, das noch bis ins 19. Jahrhundert ganz oben auf den süßen Speisekarten zu finden war. Die Geschichte dieser gestürzten Creme aus gemahlenen Mandeln geht bei uns zurück bis ins Mittelalter und von da noch ein ganzes Stück weiter.
Denn der Ursprung liegt im Orient, wo man sich schon zu biblischen Zeiten sein Essen mit einem Drink aus Mandeln und Zucker versüßte.
Auch heute noch wird Gästen im Orient gerne diese Mandelmilch mit meinem Hauch Zimt serviert.
Zubereitung
Für 4 Gläser werden 400g Mandeln etwa 10 Minuten in Wasser gekocht, dann trocken getupft, aus den Häuten gedrückt und fein gemahlen. Dann werden sie mit 200 g Zucker und 1 l Wasser gründlich verrührt und zugedeckt über Nacht in den Kühlschrank stellen. Nun alles im Sieb kräftig auspressen, derweil 1 l Milch mit 100g Zucker und 1 Stange Zimt aufkochen und abkühlen lassen. Schließlich die kalte Milch (ohne Haut) mit dem Mandelsaft und 2 EL Orangenblütenwasser verquirlen, in Gläser füllen und fein mit Zimtpulver bestäuben.
Aufgeregt kam jemand zum Sultan gelaufen: ‚Höre, Sultan, das muss ich dir erzählen, wie dein Freund ….‘
‚Halt ein!‘ unterbrach ihn der Sultan, ‚Hast du das, was du mir sagen willst, durch die drei Siebe geschüttelt?‘ – ‚Drei Siebe?‘ fragte der andere voll Verwunderung.
‚Ja, mein Freund, drei Siebe! Lass sehen, ob das, was du mir erzählen willst, durch die drei Siebe hindurch geht.
Das erste Sieb ist die Wahrheit. Hast du alles, was du mir erzählen willst, geprüft, ob es wahr ist?‘
‚Nein, ich hörte es erzählen, und …‘ – ‚So, so. Aber sicher hast du es mit dem zweiten Sieb geprüft, es ist das Sieb der Güte.
Ist das, was du mir erzählen willst, wenn schon nicht als wahr erwiesen, wenigstens gut?‘
Zögernd sagte der andere: ‚Nein, das nicht, im Gegenteil …‘ –
‚Dann‘, unterbrach ihn der weise Sultan, ‚lass uns auch das dritte Sieb noch anwenden und lass uns fragen, ob es notwendig ist, mir das zu erzählen, was dich so erregt.‘
‚Notwendig nun nicht gerade …‘
‚Also‘, lächelte der Sultan, ‚wenn das, was du mir erzählen willst, weder wahr, noch gut, noch notwendig ist, so lass es begraben sein und belaste dich und mich nicht damit!‘